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Nach dem ersten Herbstfrost wird die Schlehe, lateinisch Prunus spinosa, für den Menschen interessant, verliert sie doch einen Teil ihrer charakteristischen Bitterstoffe und wird erst dann geschmacklich genießbar. Während die süßlichen weißen Blüten dem Menschen eine Augen- und den Bienen eine Futterweide darstellen, ist kaum bekannt, dass auch die Schlehenblüte medizinischen Nutzen hat. Deutlich häufiger wird die Steinfrucht Schlehe zu Schlehenlikör, dem Schlehenfeuer, oder Schlehenschnaps verarbeitet, indem die Früchte entweder gebrannt oder mit Wodka oder Korn angesetzt werden.
Hierzu werden die Früchte mit dem gleichen Teil Zucker vermengt - nach Belieben können winterliche Gewürze hinzu gegeben werden - und dann für zwei Monate in einem luftdicht verschlossenen Gefäß mit einer starken Spirituose (möglichst ohne Eigengeschmack) versetzt und gelagert.
Hierzu eignet sich auch Schlehenpulver, da der Ansatz nach dem Reifen durch einen dünnen Filter abgeseiht wird und der Likör noch ein bis zwei Monate nachreift.
Die Schlehdornfrüchte behalten zwar nach der Frostveredelung ihren typisch herb-sauren Geschmack, mit ihm einher geht aber auch eine der Eigenschaften der Schlehen: ihre Bitter- und Gerbstoffe fordern den Gaumen heraus.
Eine weitere Eigenschaft der Schlehen, vor allem in gemahlenem Zustand als Schlehenpulver, ist ihre Farbkraft, mit der sich Naturfasern matt rot einfärben lassen.
Die färbende Eigenschaft der Schlehen kennt man auch aus dem Mittelalter, als aus der Rinde eine Art Tinte hergestellt wurde.