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Färberwaidkraut geschnitten
Der deutsche Indigo oder auch blaues Gold, wie der Färberwaid noch genannt wird, stammt ursprünglich aus den Steppen Asiens. Seit über zwei Jahrtausenden wird er bereits zum farbechten Färben von Stoffen verwendet. Das Kraut enthält Isatan, das, wenn die Blätter vergoren wurden, für die Blaufärbung sorgt. Pflanzliche Verwandte des Färberwaid sind Senf und Meerrettich, ebenfalls Kreuzblütler.
Die Pflanze ist zweijährig und wintergrün. Im ersten Anbaujahr wachsen längliche Blätter in Rosettenform, im zweiten Jahr dann erscheinen zarte gelbe Blüten und später schwarze Samenschoten. Anders als bei Rapsfeldern erscheinen Felder aus Färberwaid nicht völlig gelb, da durch die zierlichen Blüten noch das Grün der Pflanze zu sehen ist.
Der Anbau des Färberwaidkrauts erfolgt heute vorwiegend im Osten Deutschlands und in Ungarn, aber auch in Italien und Frankreich in lockerem, kalkhaltigem und stickstoffreichem Boden. Die Blätter werden im Frühsommer und Frühherbst möglichst schon morgens geerntet. Wer mit dem Färberwaidkraut Wolle färben will, lässt die gegärten Blätter in kaltem Wasser ziehen, bis dieses sich grün färbt. Die Blätter werden dann abgesiebt. Der Sud kann nun zum Färben verwendet werden, muss aber währenddessen belüftet werden, indem er beispielsweise kräftig gerührt wird. Das Färbegut nimmt dann einen indigoblauen Ton an.
Die traditionelle Färbemethode ist weitaus aufwändiger. Hier werden die leicht welken Blätter zu Pulver gemahlen und mit Wasser zu einem Teig vermischt, der zwei Wochen gären muss. Zu Kugeln geformt und getrocknet, lässt er sich problemlos aufbewahren. Um Pulver herzustellen, müssen die Kugeln mit Ammoniak behandelt und gemahlen werden. Zu färbende Stoffe werden in eine Lauge, in der Färberwaid-Pulver, Hydrosulfit und Natron gelöst wurde gelegt und erhitzt. Gut ausgespült und getrocknet, behalten die so gefärbten Stoffe zuverlässig ihren strahlenden blauen Farbton.
Gelegentlich werden Färberwaid-Produkte als biologische Holzschutzmittel eingesetzt, da es nachweislich fungizid und insektizid wirkt, allerdings nur im Außenbereich - der Geruch der präparierten Pflanze ist zu intensiv für Innenräume.