Tormentillwurzel geschnitten

Tormentillwurzel, geschnitten

Tormentill ist eine kleine, krautige Pflanze, die in ganz Europa beheimatet ist. Sie wächst auf den eher kargen, mässig sauren Böden der Moore, der Heide oder im Mischwald und auch auf Magerwiesen. Die Pflanze zählt zu den Rosengewächsen und hat gelbe Blüten mit vier herzförmigen Blütenblättern. Zu pharmazeutischen Zwecken wird der verholzte Wurzelstock, das Rhizom, verwendet. Wird die Tormentillwurzel ausgegraben und angeschnitten, verfärbt sie sich blutrot. Diesem Phänomen verdankt die Pflanze auch ihren Namen Blutwurz.

Die Tormentillwurzel wird kurz vor der Blüte oder kurz danach geerntet, geschnitten und getrocknet. In der Pflanzenheilkunde wird Blutwurz häufig als Tee, aber auch als alkoholischer Auszug eingesetzt. Die Inhaltsstoffe von Tormentill sind ein hoher Anteil Gerbstoffe, der Farbstoff Tormentol, Phenolkarbonsäure, Harze, ätherische Öle, Tormentillin und Flavonoide. In einigen Regionen Deutschlands, wie in Bayern oder in Sachsen, genießt man Blutwurz auch als alkoholisches Getränk nach der Mahlzeit.

Für die äußerliche Anwendung der Blutwurz werden Pinselungen oder Spülungen der betreffenden Hautstellen durchgeführt. Für die innere Anwendung werden täglich 4-6 g Tormentillenwurzel in Wasser aufgekocht und über den Tag verteilt getrunken. Tormentill kann auch mit Schwarztee oder anderen aromatischen Getränken gemischt, getrunken werden.